Kilchberg, Schweiz, 2019
Die Genossenschafts-Siedlung "Obere Bänklen" in Kilchberg grenzt mit dem Rücken an die Nationalstrasse A3.
Diese herausfordernde Disposition ist konzeptioneller Ausgangspunkt für die städtebauliche Setzung.
So bildet ein Lärmschutz-Riegel eine harte, geschlossene Kannte zur Autobahn. Wie Findlinge liegen fünf Punkthäuser geschützt vor diesem Riegel. Polygonale Grundformen bestimmen das volumetrische Bild und bilden einen sich aufweitenden und schliessenden Siedlungszwischenraum aus. Die Körnung stellt Bezüge zur bestehenden Siedlung her und generiert eine räumliche Durchlässigkeit, die freie Blickräume ins Sihltal aus jeder Wohnung generiert.
Trotz der freien Form gliedern sich Riegel und Punkthäuser in einem durchgehenden Rasterprinzip. Repetition und Ausnahme bilden den zwischenräumlichen Spannungsbogen mit diversifizierten Aussenraumqualitäten.
Die Grundrissgliederung der 71 kostengünstigen Genossenschaftswohnungen ist typologisch bestimmt durch die primären Parameter Ausrichtung, Blickgefüge und Privatsphäre. Der Riegel ist, als Emissionsschutz entlang Autobahn, von einer stark zonierten Grundrissgestaltung geprägt und zeigt sich durch seine mineralische Fassade und kleineren Öffnungen gegen die Autobahn geschlossen. Kontrastierend öffnet er sich mit einer Holzfassade zum Zwischenraum.
In einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Farbkünstler Harald F. Müller wurde ein Farbkonzept entwickelt, welches auf das Grundthema «Modul & Variation» aufbaut.