Winterthur, Schweiz, 2020
In Winterthur Hegi, in unmittelbarer Nähe zur «Reismühle», dem historischen Dorfkern und dem Eulachpark, ist für die ASGA Pensionskasse eine Wohnüberbauung mit 109 Wohneinheiten und ca. 1`500 m2 Gewerbefläche geplant und realisiert worden.
Das Grundstück liegt an einer Schnittstelle kontrastierender Quartierszonen mit diversen städtebaulichen Strukturen, Typologien, Identitäten und Massstäben.
Das Projekt greift die vorhandenen Gegensätze des Ortes auf und macht diese zum bestimmenden Entwurfs- und Gestaltungsthema.
Die strassenbegleitende Wohnüberbauung schliesst das westliche Quartier mit seiner grossmassstäblichen Bebauung ab und generiert resultierend einen grösstmöglich zusammenhängenden, gemeinschaftlichen Aussenraum.
Die vor- und zurückspringenden Teilvolumen hingegen gliedern den Gebäudekörper, brechen den Massstab entlang der Strasse, schaffen grüne, öffentliche Vorzonen und nehmen Bezug zur kleinkörnigen dörflichen Umgebung im Osten des Grundstücks.
Die Typologie der «verschränkten Körper» erlaubt eine effiziente, repetitive Gebäude- und Erschliessungsstruktur, sowie vielseitig ausgerichtete und helle Wohnungen mit klar zonierten Grundrissen, die sowohl die Vorzüge einer Ausrichtung zum Garten, als auch zum Strassenraum nutzen.
Als Reminiszenz an die benachbarte Reismühle-Sägerei bekleidet die vertikal gegliederte Fichtenholzfassade abwechselnd in hellen und dunklen Holztönen die Vor- und Rücksprünge des Gebäudes.
Auf der Gartenseite steht im Kontrast zum homogen, hölzernen Gebäudevolumen ein filigranes Balkonregal aus verzinkten Stahlprofilen, in welches die privaten Aussenbereiche räumlich überlagernd «eingehängt» sind.
Der Entwurfsprozess der Arealüberbauung wurde im Dialog durch die Fachgruppe Stadtgestaltung begleitet, das Projekt im Standard SIA Effizienzpfad 2040 ausgeführt.